Frage 3: Was würde den Menschen in Afrika wirklich nützen?

(c) Simone Schlindwein

Ob den Afrikaner*innen mit der sogenannten „Entwicklungshilfe” wirklich geholfen wird oder eher den jeweiligen Regimes und einer kleinen Oberschicht und den großen Konzernen, welche die Rohstoffe ausbeuten, ist die Frage. Die direkten Rücküberweisungen der Migrant*innen (Remittances) fördern die wirtschaftliche Entwicklung armer Staaten wesentlich stärker als die Entwicklungshilfe. Das Geld kommt direkt bei den Familien und den familiär getragenen Kleinunternehmen an und sichert das Überleben vieler Tausender.

Oft hat die EU die Schaffung „legaler Wege” der Migration nach Europa versprochen wie auch das „Resettlement” bedürftiger Menschen aus den Flüchtlingslagern. Statt dessen verschließt sie die wenigen noch bestehenden Wege und Möglichkeiten.

Stellen wir die Alterung der europäischen Bevölkerung und die Mobilität der Jugendlichen in Afrika nebeneinander, so ergibt sich ein eindeutiges Bild: Mehr Zuwanderung aus Afrika wäre ein Gewinn für Alle! Das verhindern zu wollen, scheint vor allem auf dem Vorurteil zu beruhen, dass Europa weiß bleiben müsse, bzw. auf der präventiven Angst vor dem weiteren Erstarken rechter Kräfte in Europa. Tatsächlich aber haben viele Studien gezeigt, dass die europäische Bevölkerung eigentlich nichts gegen Neuankömmlinge aus Asien und Afrika hat.

Und selbst wenn es derartige Mehrheiten gäbe, wie vielleicht in Sachsen, Polen oder Ungarn, müsste die Politik Aufklärung betreiben statt Vorurteile zu bedienen und diese zu bekräftigen, zum Beispiel indem sie das Ressort für Migration der EU-Kommission in „Protecting our European Way of Life“ umbenannt hat.

Wir zeigen auf dieser Seite: Freizügigkeit für alle Menschen – auch in Afrika und von Afrika nach Europa – ist im globalen Zeitalter letztlich nicht zu verhindern und sie ist zum Nutzen aller, wenn sie in solidarischen und demokratischen Zusammenhängen stattfindet.

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