NAVAL GROUP
Firmensitz | France - Paris |
---|---|
Andere Bereiche | Bagneux (FR), Toulon-Ollioules (FR) |
Industries | Arms Industry |
Kategorien | surveillance, research, arms |
Quellen | Nicht spezifiziert |
Website | https://www.naval-group.com/en |
Über das Unternehmen
Die Naval Group ist ein Rüstungsunternehmen, das sich zum Großteil im Besitz des französischen Staates befindet. Die restlichen Anteile hält (bis auf 2,5%) der Rüstungskonzern Thales. Während Thales auf den Luft- und Weltraum spezialisiert ist, fokussiert die Naval Group v.a. auf die Ausrüstung von Seestreitkräften und Küstenwachen. Neben dem französischen Flugzeugträger Charles de Gaulle stammen verschiedene Fregatten u.a. der französischen und italienischen Marine, atomwaffenfähige U-Boote und Torpedos aus der Produktion der Naval Group. Neben der Rüstung im engeren Sinne ist die Naval Group auch an der Planung und dem Bau von Kraftwerken, darunter auch Atomkraftwerke, beteiligt.
Beitrag zum EU-Grenzregime
Abgesehen davon, dass die Naval Group weltweit (und oft in Zusammenarbeit mit Thales) Küstenwachen ausrüstet und von der Zunahme internationaler Marine-Missionen – u.a. zur Bekämpfung illegalisierter Migration – profitiert, ist bei dem Unternehmen keine ausgeprägte Ausrichtung auf Innere Sicherheit und den Grenzschutz erkennbar. Auch die Naval Group profitierte in über 20 Projekten umfangreich von der EU-Forschungsförderung, wobei einige dieser Projekte einen offenen Bezug zum Thema Grenzschutz aufweisen: Von 2011 bis 2015 war das Unternehmen unter der Leitung von Indra und Beteiligung u.a. von Airbus am Projekt PERSEUS beteiligt, welches – so der ausgeschriebene Titel des Projekts – zum „Schutz der europäischen Meere und Grenzen durch den intelligenten Einsatz von Überwachung“ beitragen sollte. Das Gesamtbudget dieses Projektes war mit gut 43 Mio. Euro recht üppig, die Naval Group erhielt für seine Beteiligung 1,75 Mio. aus dem EU-Haushalt. Im Rahmen des Projekts CAMELOT war das Unternehmen von 2017 bis 2021 an der Weiterentwicklung eines Steuer- und Überwachungssystems zur Koordinierung der verschiedenen Sensorplattformen an den EU-Außen- und Binnengrenzen und der Fusion ihrer Sensordaten zu einem einheitlichen Lagebild beteiligt – gemeinsam u.a. mit Thales, Tekever und dem PIAP. Aufbauen konnte CAMELOT dabei sicherlich auf ein vergleichbares Projekt namens I2C, das mit einem Gesamtbudget von knapp 16 Mio. Euro zwischen 2010 und 2015 von der Naval Group geleitet wurde. Aktuell (Mai 2021) ist die Naval Group noch an den Projekten EFFECTOR und COMPASS2020 beteiligt. COMPASS2020 soll (u.a. unter Beteiligung von Airbus und Tekever) die Koordination von bemannten und unbemannten Systemen verbessern, EFFECTOR (u.a. mit Thales) Behörden „Systeme zur Entscheidungsunterstützung“ auf der Grundlage eines einheitlichen Lagebildes bereitstellen.
Added: 18. Februar 2024
Last update: 18. Februar 2024 18:30