SELEX

Firmensitz Italy - Rom
Andere Bereiche

Basildon (UK)

Industries Arms Industry, Electronics
Kategorien surveillance, border fortification, major player
Quellen Nicht spezifiziert
Website https://selex.com/en

Über das Unternehmen

Selex geht auf den Versuch zurück, die Elektroniksparten der RüstungskonzerneBAE Systems (UK) und Leonardo/Finmeccanica (IT) zusammenzuführen. Nach dem Ausstieg von BAE Systems wurde Selex jedoch letztendlich als Tochterunternehmen von Finmeccanica gegründet. Selex war eines jener Unternehmen, das in der ersten Dekade des Jahrhunderts mit am intensivsten Lobbying für die technologische Hochrüstung der Grenzen betrieben und somit ein neues Standbein für die europäische Rüstungsindustrie erschlossen hat.

Beitrag zum EU-Grenzregime

Selex stellte in der entscheidenden Phase den stellvertretenden Vorsitzenden der Lobbyorganisation European Organisation for Security (EOS) sowie den Vorsitzenden von deren Arbeitsgruppe zu „Grenzüberwachung“. Selex profitierte entsprechend auch umfangreich von der Forschungsförderung der EU-Kommission. Das Unternehmen leitete u.a. von 2010 bis 2014 das Projekt SEABILLA, welches das von Frontex entwickelte „Integrierte Grenzmanagement“ durch die Überwachung der Küsten mit umsetzen sollte. Beteiligt waren an diesem Projekt neben BAE Systems u.a. Indra und Safran sowie mehrere Gliederungen der Konzerne Airbus und Thales. Unmittelbar zuvor hatte Selex gemeinsam mit Thales und Airbus/EADS/EADS (sowie ESG) eine von der EU beauftragte technische Studie zur Implementierung des Grenzüberwachungs-Systems EUROSUR vorgelegt.

Bereits 2009 hatte Selex bekanntgegeben, dass es Libyen für 300 Mio. Euro beim Ausbau der Grenzüberwachung unterstützen werde. Dazu gehörte neben der Lieferung von Technik auch die Ausbildung dortiger Grenzschutz-Kräfte. Diese Zusammenarbeit überdauerte den Regime Change 2011 in Libyen. Die dortige Übergangsregierung gab 2013 bekannt, dass sie Selex mit der Satelliten-gestützten Überwachung der Grenzen beauftragt habe, auch der Vertrag von 2009 wurde später wieder aufgenommen. Systeme zur Überwachung der Grenzen lieferte Selex außerdem u.a. 2005 an Polen und 2011 an die finnische Küstenwache. Mittlerweile ist Selex wieder vollständig in Leonardo aufgegangen, auch wenn das Unternehmen in manchen Branchen weiterhin mit der Marke Selex auftritt.

Added: 18. Februar 2024
Last update: 18. Februar 2024 18:49

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