Lager, Sammelunterkünfte und Ankerzentren
Aus der Einleitung:
"Lager sind Werkzeuge migrationspolitischer Regierungspraktiken. Sie sollen Kontrolle, Ordnung, Regulation herstellen. Weltweit existieren Lager, in denenMenschen freiwillig oder unfreiwillig untergebracht sind, die von einem anderenOrt geflohen sind. Lager sind dabei immer auch ein Ort der Prekarisierung, eines Lebens am Rande der Gesellschaft, eines Lebens mit eingeschränkter Handlungsmacht und Selbstbestimmung. Die Lagerforschung beschäftigt sich mit diversen Facetten der Unterbringung von Geflüchteten in Lagern. Im deutschsprachigen Raum gibt es dazu bislang noch relativ wenig Literatur. Gleichwohl haben uns die vielen Einreichungen auf unseren Call for Articles im September 2019 gezeigt, dass viele Wissenschaftler*innen hierzulande derzeit über Lager forschen. In den nächsten Jahren sind also einigedeutschsprachige Studien zu erwarten. Ursächlich ist sicherlich der Lange Sommer der Migration 2015, der zu einer erheblichen Ausweitung der gesamten Fluchtforschung geführt hat. Unsere Motivation, einen Sammelband zu Lagern herauszugeben, ist demnach nicht nur dem Wunsch geschuldet, den Forschungsstand um eine aktuelle und interdisziplinäre Zusammenschau zu erweitern, sondern folgt außerdem unserem forschungspolitischen Anliegen, Expertisen zu einem Thema zusammenzustellen, das quasi »vor unseren Haus- und Bürotüren« liegt.
Full title | Praktiken der (Im-)Mobilisierung: Lager, Sammelunterkünfte und Ankerzentren im Kontext von Asylregimen |
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Author | Julia Devlin, Tanja Evers, Simon Goebel (Hg.) |
Publisher | transcript |
Year | 2021 |
Media type | Book / PDF |
Link | https://www.transcript-verlag.de/shopMedia/openaccess/pdf/oa9783839452028.pdf |
Topics | Detention, Deportation & Pushbacks |
Regions | Europe |